Jahresrückblick unserer Pferde 2021

Gayo – Unser liebster Gayo gehört nun Anna und ist in sein wohlverdientes Rentenleben gezogen. Dabei wird er weiterhin finanziell vom Verein unterstützt. Er lebt mit einem zweiten Wallach gemeinsam auf einer riesigen Koppel, in einem riesigen Stall und die kleinen Kameras auf dem Gelände ermöglichen uns die süßesten Bilder vom rüstigen Senioren. Er genießt die Ruhe, geht ab und an spazieren oder düst auch mal mit seinem neuen Kumpel über die Weide. Schnell kann Gayo immernoch ziemlich gut. ;-)

Wir danken auf diesem Wege nochmal allen Vereinsmitgliedern, die sich so aufopferungsvoll um ihn kümmerten, seitdem er bei uns angekommen war. Nur durch eure Hilfe konnten wir seine Gesundheit zurück gewinnen und erhalten und ihm solch eine Lebensfreude auch ins hohe Alter schenken.

Paula – Unser kleiner schwarzer Sonnenschein startete zunächst fit in das Jahr, doch wurde im Frühjahr von einem erneuten Hufreheschub eingeholt, welchen wir zum Glück wieder in den Griff bekamen. Sie hatte in der kleinen Herde gut das Sagen und ließ sich von den deutlich größeren Männern um sie herum nur selten etwas sagen. Doch wieso hatte? Kein Grund zur Sorge – es geht ihr bestens!! Bereits letztes Jahr fanden uns Paulas Vorvorbesitzer, welche die kleine Maus sehr vermissten und uns anboten, ihr einen Rentenplatz zu geben. Wir überlegten und wogen die Vorteile für Paula ab. Zudem hatten wir so ein tolles Bauchgefühl bei diesen lieben Menschen, so dass Paula ihr Happy End fand und Anfang August zurück „nach Hause“ ziehen durfte. Sie steht nun mit zwei ihr bereits bekannten Stuten der Familie zusammen und im Sommer wird sehr darauf geachtet, dass sie kein zu eiweißhaltiges Gras bekommt, um den nächsten Reheschub zu vermeiden. Sie wird sehr geliebt, auch von kleinen Mädels umsorgt und im derzeitigen Schnee, darf sie sogar einen Hörnerschlitten ziehen. Wir vermissen dich und deine Küsschen, kleine Maus, doch freuen wir uns wie gut es dir geht. Danke an Steffi, die uns stets mit neuen Informationen und Fotos versorgt.

Sam – Unfassbar aber man merkt ihm absolut nicht an, dass er nächstes Jahr schon seinen 29. Geburtstag feiern wird. Das ist auch gut so, denn der kleine gewitzte Mann bereitet so viel Freude.
In diesem Jahr unternahm er viele Ausritte als Handpferd, unterstützt noch immer unsere kleinsten im Reitunterricht und trainiert stets neue Lektionen in der Bodenarbeit. So ist das freie Zirkeln um Emilia zu einer seiner neuen Lieblingsaufgaben geworden und auch die Arbeit am Halsring wird ausgebaut. Im Sommer genoss er mehrere Badeausflüge an den Prießnitzgrund und das gemeinsame Joggen in der Heide.


Er erhielt außerdem eine große Zahnbehandlung. Und nur an dieser Stelle wird das Alter langsam spürbar: das Zahnfleisch schwindet an einigen Zähnen, die der kleine Professor nun mit Grasröllchen abdeckt um sie zu schützen. Wir sind natürlich weiterhin mit dem TA in Kontakt.
Ansonsten besteht Sams größte Tagesaufgabe seine Stute Barbara zu hüten und im Spätsommer ließ er Junior mehrmals aus seiner Quarantäne Box frei und trug somit maßgeblich mit dazu bei, dass er seinen früheren Erzfeind mit in die kleine Herde integrierte. Kaum zu glauben, aber nun sind die beiden so friedlich miteinander.

Vlamenko – Der kleine Vladi macht unglaubliche Entwicklungsschritte. Er ist aus der Ruhe der kleinen Herde (die er am Ende sehr aufmischte) in die große Herde integriert und lernt gegenüber den anderen Pferden für sich einzustehen. Mit seinen beiden Reitbeteiligungen und im Reitunterricht wächst er wirklich über sich hinaus. Doch in jedem Entwicklungsschritt spürt man, welche Lücken es scheinbar in seiner Kindheit gegeben haben muss. Ein Pferd, so meine Meinung, gehört nicht mit zweieinhalb/ drei Jahren auf die Rennbahn. Weder körperlich noch psychisch sind die jungen Seelen solchen Strapazen gewachsen und verpassen dabei so viel, was zum eigentlichen Pferd sein gehört. Fohlentypische Beschwichtigungsgesten und Unsicherheiten im Umgang mit anderen Pferden und Naturerscheinungen sind nur einige Themen, die der bald siebenjährige Vlamenko bewältigen muss. Doch wir sind auf einem guten Weg, lieben den kleinen Mann mit all seinen Eigenheiten und versuchen ihm genau die Zeit zu geben, mit der Umwelt klar zu kommen, die ihm als Fohlen scheinbar fehlte.


Danke liebe Nathalie auch für deinen Bericht:
„Liebe Anne, ich glaube für Vladi war es ein sehr aufregendes Jahr. Er hat sehr viel gelernt und sich auch in der Zeit seit ich ihn kenne nochmal total verändert. Vom überdrehten Rennpferd der vor allem erschrickt ist er inzwischen zu einem sehr interessierten Pferd geworden, welches sich richtig auf die Arbeit freut. Er geht inzwischen sehr gern spazieren oder macht Bodenarbeit. Seine größte Qual waren die Fliegen und Mücken in Sommer, allgemein macht ihm die Natur mit all dem Wind und den Blättern und plötzlich auftauchenden Wurzeln ab und zu sehr zu schaffen. Aber er lernt sehr viel dazu. Ich selber kenne ihn ja erst seit April diesen Jahres und in der Zeit hat er viel gelernt, er wird inzwischen im Unterricht ab und zu mit geritten. Er ist lieber im Gelände als auf dem Platz unterwegs, da seine größte Herausforderungen darin besteht die 4 langen Beine in Wendungen zu sortieren. Auch die exakte Ausführung der Grundgangarten ist noch nicht seins er vermischt gern mal Trab und Galopp zu einem Tralopp was sich geritten auch sehr interessant anfühlt. Aber ich mag ihn sehr, er ist sehr einfühlsam und aufmerksam, er arbeitet gern mit und es macht Spaß an ihm diese Fortschritte zu sehen.“

Fritz – Fritz ist unser gewitzter, hochbegabter (und dadurch viel zu schnell gelangweilter), mittlerweile schon recht rüstiger Kindskopf. Er genießt die Ruhe in der kleinen Herde, denn Zeit für sich allein scheint ihm noch immer sehr wichtig zu sein. Man munkelt ob er da die Integralrechnung erprobt oder die Relativitätstheorie weiter entwickelt… Spaß beiseite, ruht er nicht gerade für sich allein, liebt er es von unseren Mitgliedern und seinen Reitbeteiligungen gefordert zu werden. Sieht die Beschäftigung für ihn zu eintönig aus, so werden schnell Blätter am Wegesrand oder andere Dinge interessant. So ist er für die Kids ein prima Lehrmeister. Er zeigt deutlich, was es heißt, bei der Arbeit mit dem Pferd die ganze Aufmerksamkeit in der Situation zu behalten. Dennoch ist er eins der verlässlichsten und unerschrockensten Pferde in unserer Gruppe. Leider macht ihm seine Arthrose phasenweise sehr zu schaffen, so dass körperliche Beschäftigung meist von der Tagesform abhängig ist und er auch nur noch „in Teilzeit“ im Unterrichtsgeschäft „arbeitet“. Aber an eine volle Rente ist bei seiner Motivation noch nicht zu denken.


Mit seinen Reitbeteiligungen arbeitet er vor allem an der Gymnastizierung vom Boden aus. Rückentraining wie zB. flüssiges Rückwärtsrichten bergan fällt ihm dabei noch immer schwer, ist aber essentiell für die Gesunderhaltung. Denkaufgaben und ausgiebige Spaziergänge sind ebenfalls Teil seines Auslastungsprogramms. Beim Spazieren wird vor allem daran gearbeitet, der Verfressenheit entgegen zu wirken und das Seil dadurch „unnötig“ werden zu lassen. :)
Zudem hat Fritz dieses Jahr eine wundervolle Aufgabe angetreten – er unterstützt das therapeutische Reiten und zeigt dabei eine so einfühlsame und ehrliche Seite, die einen immer wieder zum Staunen bringt. Danke für die gemeinsame Arbeit, es macht unglaublich Freude mit dir.

Penelope – Herdenchefin Pene hatte dieses Jahr alle Hände voll zu tun, ihre Gruppe zusammen zu halten. Sie ertrug in stoischer Ruhe die pubertären Anwandlungen ihres Sohnes, die Eingliederungsphase der neuen Herren in die Gruppe und Paulines Versuche, ihr die Führung abzunehmen. Zum Glück, so können wir sagen, geht es ihr am Ende des Jahres gut und sie bleibt der Fels in der Brandung für die Herde. Im Jahresverlauf hatte sie einige Phasen, in denen ihr die Arthrose schwer zusetzte und es ihr einfach nicht so gut ging. Im Reitunterricht wird sie aus diesem Grund höchstens noch im Schritt eingesetzt. Dennoch genießt sie die Zeit mit ihren Lieblingsmenschen bei ruhigen Ausritten und vor allem Spaziergängen. In der Aufgabe als Therapiepferd, welche sie nun schon das zweite Jahr in Folge mit Bravour meistert, blüht sie richtig auf, ist einfühlsam und lässt sich ausgiebig streicheln und berühren. Dies gehört sonst eigentlich nur an wenigen Tagen im Jahr zu ihren Lieblingsbeschäftigungen und zeigt umso mehr, wie angekommen sie in dieser Aufgabe ist.


Ihre weise, bedachte und dennoch gewitzte und sehr selbstbewusste Aura machen sie zu einem unglaublich wichtigen Bestandteil des gesamten Hoflebens und wir hoffen, dass wir ihre Gesundheit noch lange erhalten können.

Pauline – Pauline ist einfach eine sichere Bank (geworden) – unsere Große verbreitet stets gute Laune, ist neugierig und gesundheitlich stets stabil. Ihre Schreckhaftigkeit ist sehr viel besser geworden, und so ist sie auch für unerfahrenere Reiter mittlerweile ein super Pferd für die Arbeit auf dem Platz und im Gelände. Natürlich ist ihre Nervenstärke mit Hilfe von liebevollem Gelassenheitstraining noch ausbaufähig, aber bekanntlich lernt man ja nie aus. Ein großes Dankeschön an ihre Reitbeteiligungen, die bestehende Themen stets bearbeiten! So ist da beispielsweise die Gymnastizierung, welche dauerhaft ein Thema bleiben wird, denn so wunderschön die Dame auch ist, Eleganz und Leichtfüßigkeit sind nicht unbedingt Attribute, mit denen man unseren (liebevoll genannten) „Ziegelstein“ zuerst beschreiben würde. Dafür aber ausdauernd, kraftvoll und selbstbewusst.


Pauline hat in ihrem Bruder Pepper einen wunderbaren Freund gefunden, von dessen Seite sie selten freiwillig weicht. Auch die Verbindung mit ihrer Mutter Penelope ist weiterhin sehr innig, wenn sie auch deren Autorität phasenweise zu untergraben versucht.
Pauline, du bist das stabilste Mitglied in unserem Team der reitbaren Pferde, bleib wie du bist und lerne Schritt für Schritt noch mehr Vertrauen in deine Umwelt zu stecken. Du bist ein Diamant.

Bolek – Vor einem reichlichen Jahr zog unser kleiner Prinz aus, leider nicht um die Welt zu sehen, sondern um seine Beinverletzung zu heilen. Nach einem Haarriss war Ruhe und gemäßigte Bewegung angesagt. Dies konnten wir in unserer Herde, in der Bolek einfach jeden pausenlos zum spielen animierte, nicht verwirklichen ohne ihn zu isolieren. Deshalb zog er zu einem rüstigen Fast-Senioren, den seine Spielavancen stets kalt ließen. Nach einer Weile der Ruhe machte Bolek mit ihm gemeinsam verschiedene Hangkoppeln unsicher und konnte somit automatisch Muskelaufbautraining leisten. Er geht derzeit lahmfrei und wird zu uns zurück ziehen, sobald ein anderes Pferd die Rente antritt. Dann geht seine Ausbildung weiter (er war ja bereits zart angeritten). Bis dahin soll er aber noch sein letztes Stück Kindheit genießen, regelmäßig spazieren gehen und weiter reifen. Er ist einfach zuckersüß, erkennt uns sobald wir ihn besuchen und ist schon deutlich reifer geworden. Das erste Mal am und im Wasser waren wir dieses Jahr auch. Wir vermissen es ihn bei uns zu haben, wissen aber auch, dass er gerade ein wunderbar unbeschwertes Leben genießt.


Wir freuen uns auf den weiteren gemeinsamen Weg, kleiner Spinner.

Djamiro – Für Djamiro war es ein sehr bewegtes und lehrreiches Jahr.
Zunächst erschien seine Entwicklung und Gelassenheit exponentiell zu wachsen, so absolvierte er seine ersten Ausritte ohne pferdige Begleitung und wurde selbstsicherer und entspannter im Gelände. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl mit diesem Gangarten-Ästheten über die Wiesen und durch den Wald zu „fliegen“. Ich glaube Miro war hin und wieder selbst über seinen Mut erstaunt Doch wurde durch Juniors krankheitsbedingten Wechsel der Herde schnell klar, wie sehr Miro ihn als Stütze im Pferde-Alltag benötigte. Ohne Junior schien er verloren in der Herde und fand zunächst keinen Anschluss. Voll mit Emotionen und Situationen, die ihm zu Schaffen bereiteten wurde er zunächst zusehends unkooperativer in der Zusammenarbeit mit dem Menschen. Mit liebevollem aber konsequenten Training und dem Vergesellschaften von Miro mit Vlamenko und Rugby konnten wir ihn wieder stabilisieren. Und das ist der wichtigste Punkt: Miro braucht ein Maß an Klarheit, Stabilität und Sicherheit im Umgang mit ihm, dass seines Gleichen sucht. Eine wunderbare Herausforderung vor allem für seine Reitbeteiligungen aber auch für unsere Reitschüler*innen, welche gemeinsam mit ihm über sich hinaus wuchsen. Nun ist das Thema anbinden (wie bereits zuvor) wieder normal in den Alltag zu integrieren. Miro lernt außerdem besonders beim Gelassenheitstraining enorm dazu, ist dabei noch immer das unsicherste Pferd im Stall, doch nimmt kleine und größere Aufgaben mit gruseligen Gegenständen in der Bodenarbeit dankend und zunehmend neugieriger an. Auch bei Ausritten lernt er stets dazu. Stellt euch vor – bei uns ums Eck gibt’s Schafe! Was für gruselige Gesellen, die schon mal einige Nerven kosten. Bisher sind sie aber absolut ungefährlich gewesen, das musste sich auch Miro mittlerweile eingestehen.


Ansonsten glänzt er mit ständiger Kontaktfreude, ausgiebigem einfordern von Schmuseeinheiten und seinem ganz einfühlsamen Wesen. Das wird schon noch, mit all den Alltagsgegenständen, Pilzesuchern im Wald oder plötzlich aus dem Boden schießenden Büschen und Wurzeln. Alles halb so schlimm Großer, wir sind ja da.

Ronja – Unsere zarte Ronja hat sich dieses Jahr sehr weiterentwickelt. Beim gymnastizierenden Reiten erlangt sie immer flüssigere Gangarten und löst sich zusehends besser. Große Ausritte standen neben dem Reitunterrichtsalltag ganz vorn auf der Tagesordnung, um ihre Form weiter zu verbessern. Außerdem lernte sie das „fahren“ ohne Kutsche, also die Langzügelarbeit und schlägt sich sehr gut mit ihrer neuen Aufgabe.


Ronja wurde osteopathisch behandelt und erhielt eine natürliche Stoffwechselkur, die sie sehr gut vertragen hat.
Ihr sehr schreckhaftes Gemüt stabilisiert sich weiterhin, Gelassenheitstraining und viel Arbeit außerhalb des Hofes sei Dank. Ihre Reitbeteiligungen leisten super Arbeit zur Unterstützung ihres Wohlbefindens und des Reitunterrichts. Danke!

Pepper – Der wunderschöne junge Mann mischt die Gruppe ziemlich auf, ist aber schon ruhiger geworden. Am liebsten verbringt er die Zeit mit seiner großen Schwester Pauline, Mama Penelope oder Ronja.


Mit Spaziergängen und Bodenarbeit wird er in den Vereins- und Reitunterrichtsalltag integriert und auch mit Reiter*in war er in diesem Jahr schon kleine Strecken auf dem Platz unterwegs. Pepper testet seine Grenzen im Umgang mit Menschen noch aus, reagiert aber gut auf eine zugewandte, aber konsequente Kommunikation mit dem Menschen. Er darf noch viel lernen und wir freuen uns auf einen spannenden weiteren Weg mit ihm.

Rugby – Im August diesen Jahres trat der schöne Riese seine Reise von der Ostsee aus zu uns an. Er zeigte sich von Beginn an in der Herde als soziales Pferd, was seine Grenzen aber gut zu verteidigen und einzufordern weiß. Sehr gern spielt er mit Vlamenko oder ruht gemeinsam mit Miro oder Penelope.


In das Reitunterrichtsgeschehen konnten wir ihn bereits sehr gut integrieren und mit seinen Reitbeteiligungen sammelt er Erfahrungen auf großen Ausritten, beim Schrecktraining und auf dem Reitplatz. Straßenverkehr im Dunkeln stellt derzeit die größte Herausforderung für ihn dar. Wir sind dankbar ihn in unserem Team zu haben und freuen uns über jeden Tag, an dem er offen und motiviert neue Dinge lernt.

Junior – Was für ein Jahr! Während wir, wie im letzten Jahr auch, ein wunderbares Frühjahr mit vielen Spaziergängen, Fahren vom Boden und Freiarbeit genießen konnten, seine Hufe weit weg waren davon, wie die Hufe einen Rehepferdes auszusehen, ließ der nächste Schub leider nicht zu lange auf sich warten. Und er hatte es in sich!… Beim Zusammenleben mit einem chronisch kranken Pferd ist man ja auf vieles eingestellt, doch fühlte sich dieser Schub, welcher im Juni begann, an wie der härteste Schlag in die Magengrube. Für Junior folgten Wochen in einem gut gepolsterten Auslauf, der seine Bewegung auf ein Minimum reduzieren sollte. Hufverbände, mehrmalige Blutegelbehandlungen, Entzündungshemmer und sogar ein Aderlass führten leider nur zu mäßigem Erfolg. Eine Zeit des Bangens und Hoffens. Nach dem Röntgentermin mit der Tierärztin wurde klar, dass die Hufbeinrotation weiter fortgeschritten und ein Hufbeindurchbruch in nicht allzu weiter Entfernung lag. Und dann kam sie, die Rettung für Juniors Hufe und meine Nerven: unsere Klebebeschlagszauberin Susi hatte eine wunderbare Idee, welche wir gemeinsam mit unserem Hufpfleger Benjamin nach dem Röntgenbilderbefund anpassten. Seitdem trägt Junior eine aufwendige Besohlung aus einem verkehrt herum geklebten Eisen mit Sohlenpolster und einem darüber liegenden Castverband. Um diese tolle Konstruktion nicht wöchentlich erneuern zu müssen, schützen wir den Cast zusätzlich mit Panzertape, so dass unser Erdferkelchen wie ein Astronautenpony aussieht.


Seitdem ist Junior wieder aktiv in seiner kleinen Herde unterwegs und wurde nach mehreren Monaten, in denen er sich ausschließlich gelegen hat oder sich in langsamem Schritt bewegte, nun bei seinen ersten Bucklern und Galoppsprüngen auf der Koppel beobachtet. Wow! Die Hufsohle ist stabil, kann durch den Schutz nachwachsen und verschafft uns so hoffentlich noch mehr Zeit mit ihm. Er selbst zeigt es so deutlich: es ist noch nicht das Ende! Sein unbändiger Lebenswillen ist berührend und faszinierend und ich bin dankbar über jeden Tag, den er gemeinsam mit seinen Freunden (sogar mit Sam hat er nun Waffenstillstand geschlossen) auf der Koppel verbringen kann. Bleib, du wunderbarer kleiner Schatz! Und ein riesiges Dankeschön an all die Pflege und moralische, sowie tatkräftige Unterstützung! Danke danke danke.

Barbara – Voller wunderschöner Ausritte gestaltete sich Barbaras Jahr 2021. Im Reitunterricht ist sie nach wie vor ein Fels in der Brandung, sie fordert unsere fortgeschrittenen Schüler*innen zu immer neuen Erfolgen heraus und bleibt dennoch das ruhige Verlasspferd für die Anfänger*innen. Mit ihren Reitbeteiligungen genießt sie außerdem ausgiebige Spaziergänge, das freie Spiel und Bodenarbeit. Gesundheitlich war dieses Jahr stabil für sie, ihre PSSM macht ihr aufgrund streng eingehaltenem Diätplan nahezu keine Probleme mehr und auch ihre Mauke haben wir gut im Griff. Leider hat sie Ende des Jahres aufgrund eines Unfalls eine Nackenbandzerrung mit Schleimbeutelentzündung bekommen. Nach einigen Wochen Ruhe wird sie derzeit nun ausschließlich mit Halsring geritten. Zum Glück kannte sie dies schon und konnte nun (unfreiwillig) noch sehr viel dazu lernen. Sie zeigt sich mit Halsring sehr aufmerksam, arbeitswillig und entspannt und konnte auch mit ihren Reitbeteiligungen so weitere wunderbare Augenblicke sammeln. Bleib wie du bist, du bist ein Goldstück.

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